Richard Wagner
Anhand der zahlreichen Bilddokumente zu Richard Wagner (1813-1883) im Archiv der Deutschen Fotothek der SLUB Dresden
lassen sich das Leben des
Jubilars,
sein
Werk und dessen Rezeptionsgeschichte aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.
Anläßlich seines 200. Geburtages werden sowohl die
originalen Fotografien aus dem Besitz der Deutschen Fotothek, der Handschriftensammlug und der
Musikabteilung der SLUB vorgestellt als auch fotografische und digitale Reproduktionen der thematisch weit gefächerten Bibliotheksbestände.
Diese beschränken sich keineswegs auf Dokumente aus
seiner Zeit als Hofkapellmeister am neuen königlichen Hoftheater Dresden von 1842 bis 1849.
Den Schwerpunkt der Auswahl für unsere Portfolios bilden die
originalen Quellen des Hauses zu Richard Wagner wie autographe Notenhandschriften,
Briefe und Dokumente, Erstdrucke von Schriften, Musikalien, Textbüchern,
Pläne und Städtebilder von einigen seiner Lebens- und Schaffensstationen aus unseren
Kollektionen Karten oder Architekturzeichnungen und vieles mehr.
Wenig berücksichtigt wurden die vielfältigen, bekannten Reproduktionen aus späteren Druckwerken – nur bei
verlorengegangem Kunst– oder Dokumentengut wurde auf derartige Illustrationen zurückgegriffen und
dann möglichst die der Erstveröffentlichung geboten. Einige der
verlorenen Bestände können heute nur
dank der Eigenaufnahmen und der Sammeltätigkeit der Deutschen Fotothek in ihrer Eigenschaft als
Landesbildstelle Sachen vor 1945 gezeigt werden. Ungeachtet der Qualitätsmängel sind diese
Fotodokumente oft die einzigen erhaltenen Zeugnisse für Werkzustände oder nach Verlust und
gelegentlich auch nach Provenienzwechsel.
In der Rubrik
Bezüge und Rezeption
finden sich neben Kuriosa literarische, kunsthandwerkliche
oder bildkünstlerische Auseinandersetzungen mit dem Thema Richard Wagner. Dies reicht von einer angeblich
von ihm 1849 bestellten
Handgranate für den Barrikadenkampf über den
Schwanenritter Helias, der eigentlich
nach Brabant gehört, aber den Grafen von Kleve als legendärer Stammvater diente (und die Stadt Kleve ab 1878
als
"Schwanenstadt" berühmt machte) und das Vorbild für Wagners Gralsritter Lohengrin war, über den Entwurf
eines Dirigentenstabes für Wagner von Gottfried Semper, den Mathilde Wesendonck 1858 als Geschenk herstellen
ließ,
zu einer Karrrikatur aus Anlaß der Festspielhaus-Erföffnung oder
einem Wagner-Porträt in Gabelsberger Kurzschrift von 1913 aus der Stenografischen Sammlung der SLUB,
der Schaufensterdekoration eines Musikladens 1933, der
Wagner-Ecke in der Bayreuther Künstlerkneipe "Eule",
dem 1955 auf der Leipziger Messe vorgestellten
Musikschrank "Tannhäuser" bis hin zum
Lindwurm Fafner einer
Studentenarbeit.
Kerstin Delang
Auswahl von SLUB-Angeboten zu vollständig online verfügbaren Werken von Richard Wagner